Am 27. März kamen die Schwartauer Schachfreunde zum Nachholspiel der dritten Runde der Bezirksliga nach Fehmarn.
Am Nachmittag mussten wir noch improvisieren, da Thomas seine Spielzusage aus beruflichen Gründen kurzfristig zurückziehen musste. Für Kohrn „junior“ kam daher Kohrn „senior“ zu seinem Saisondebut.
Am Abend gab es dann folgende Paarungen am Brett:
Haserodt – Berner
Razmy – Möller
Lafrentz – Bielfeldt
Schröder – Wiecki
Schulz – Weiland
Kohrn, H. – Westphal
Also keine großen Überraschungen bei beiden Mannschaften….
Nachdem wir gegen 20 Uhr auch den seelenruhig ankommenden Zalmay am Brett begrüßen konnten, konnte der
Mannschaftskampf dann richtig beginnen.
Helmut hatte frühzeitig Material verloren, nach wechselvollen Verlauf war aber ziemlich schnell absehbar, dass an diesem Abend das „Material“ bei dieser Partie auch wirklich den Ausschlag geben würde. Nach zwei Stunden war die erste Partie entschieden und Schwartau führte. Auf Günther war auch in diesem Kampf Verlass und noch vor 22 Uhr führte sein Sieg zum Ausgleich.
Wolfgang hatte in seine Englische Partie viel Bedenkzeit investiert und machte sich Gedanken, was denn aus der knapp werdenden Zeit werden sollte, seine Stellung war nicht schlecht, aber auch nicht klar, daher waren beide Spieler mit dem Unentschieden einverstanden.
Die Aussichten auf einen erfolgreichen Ausgang des Mannschaftskampfes waren nach diesem Remis an Brett 4 nicht besonders hoch: SF Berner hat zu meinem Leidwesen die Nachteile seiner Stellung (schlechter Läufer, passive Figurenstellung) zu diesem Zeitpunkt gerade ziemlich einfach lösen können und Gewinnaussichten konnte ich eigentlich keine mehr haben. Zalmay hatte für etwas Figurenangriff eine fürchterliche Bauernstellung, dabei zeichnete sich schon ab, dass die Bauernschwächen doch ein größeres Gewicht haben würden.
Karsten hatte gerade alle Chancen auf aktives Spiel, aber seine gewählte Fortsetzung führte unmittelbar zu einer ziemlich schwierigen Stellung, wo er für ein Unentschieden noch richtig arbeiten sollte. Muss man mal ansehen, ob es wirklich eine bessere Fortsetzung gab, oder ob das nur mein Eindruck beim Herumspazieren und flüchtigem Blick aufs Brett war.
Jedenfalls war es nötig, dass ich etwas in meinem völlig ausgeglichenen Endspiel versuchen musste. Keine erfreuliche Situation, eigentlich konnte ich dann nur auf Verlust spielen und das half auch nicht weiter. Es gab ein Motiv, dass ich den Läufer gegen zwei zentrale Freibauern opfern konnte, allerdings war das vor der Zeitkontrolle nicht mehr „drin“ aus Zeitgründen und nachher war es vielleicht aus der Stellung raus. Objektiv hätte das Opfer auch ziemlich leicht von SF Berner entkräftet werden können und immer noch sicher zum Remis geführt werden können, trotz der sich völlig verändernden Situation auf dem Brett. Direkt nach der Zeitkontrolle gab es dann noch die Möglichkeit zum Opfer und die Veränderung auf dem Brett hätte sofort die psychologische Wirkung gehabt: Gleich nach Annahme des Läuferopfers machte SF Berner den Verlustzug, was allerdings weder ihm noch mir in der Partie und nachfolgender Kurzanalyse klar war. Mein direkter Gegenzug stellte wieder 0,00 her. Wie schon in der letzten Partie wurde also ganz kräftig „rumgerührt“ und es war dabei noch besser als sonst, dass keiner geguckt hat.
Irgendwie hatte SF Berner nun die Befürchtung, dass es einen dritten Bauern für mich geben würde, was aber das Remis direkt besiegeln würde, da Berner das Tempo bekommen hätte sich richtig gegen die Freibauern aufzustellen. Die unnötige Verteidigung dieses Bauern erlaubte mir eine Unterstützung der Freibauern mit dem König und das gab dann den Ausschlag….
Um kurz vor Mitternacht gingen wir etwas unerwartet mit 2,5 : 1,5 in Führung. Zalmays Partie war aber auch kurz danach beendet, die Angriffsmöglichkeiten hatten sich völlig ins Nichts aufgelöst und die Stellung brach zusammen, also wieder Ausgleich.
Karsten hatte mittlerweile eine Turmendspiel mit Minusbauern auf dem Brett, allerdings waren Turm und König des Gegners dauerhaft an die Verteidigung von wichtigen Bauern gebunden und standen schlecht. Die Aktivität von Karstens Turm kompensierte den Bauern völlig und es gab auch keinen Plan des Gegners, dass sich daran etwas ändern könnte.
So gegen Mitternacht war das Remis in der letzten Partie und damit auch das Unentschieden im Mannschaftskampf besiegelt. Insgesamt etwas glücklich für uns, da Karsten und ich über längere Zeit eher jeweils einen halben Punkt weniger auf dem Brett hatten.
Heute Abend gibt es das vorletzte Heimspiel der Saison mit dem Nachholspiel gegen Travemünde II, bevor zum Saisonausklang am 10. April die deutlich favorisierten Schachfreunde vom LSV VI nach Fehmarn kommen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr 30.