Am 9. Mai fand in Bad Segeberg die erste Runde des Landespokals für Vierermannschaften statt. Mit unserer Teilnahme haben wir eine Premiere gefeiert, denn bisher hat unser Verein noch nie teilgenommen. In den nachfolgenden Zeilen soll berichtet werden, wie wir uns (Zalmay, Peter, Karsten und Jan) dabei präsentiert haben.
Am Samstag waren dann 23 Mannschaften in Segeberg am Start. Die Bandbreite war dabei ziemlich groß: Von Vereinen aus der 2. Bundesliga bis zu Nachwuchsteams mit noch ganz jungen Schachspielern war alles vertreten.
Mit unserem Mittelplatz in der abgelaufenen Bezirksligasaison waren wir nicht als einer der Favoriten bei der Auslosung bekannt, die Landesspielleiter Heiko Spaan pünktlich um 11 Uhr vornahm.
Das Losglück war nicht auf unserer Seite, denn mit den Schachfreunden aus Bad Schwartau wurde uns eine Mannschaft aus der Landesliga zugelost, und die antretenden Spieler unseres Gegners waren auch alle aktive Spieler aus dem Landesligakader. An allen Brettern waren unsere Gegner nach Wertung deutlich überlegen.
Das Endergebnis fiel dann mit 0,5 : 3,5 auch entsprechend hoch aus. Es wäre auch leicht übertrieben, wenn ich besseres Ergebnis für uns im Nachhinein herbeireden wollte. Allerdings hat insbesondere Peter (bei seinem Debüt als aktiver Vereinsspieler) eine sehr ordentliche Partie an Brett 3 abgeliefert. Fast wäre er der „spanischen Folter“ mit andauernder Initiative seines Gegners entkommen und hätte mehr erreicht. Wegen der laufenden eigenen Partie konnte ich nicht länger bei den anderen Brettern kiebitzen. Die Analyse wird zeigen, ob der erste Eindruck zu Peters Partie sich bestätigen wird.
Zalmay hatte am zweiten Brett ähnliche Probleme wie Peter am dritten Brett. Die gegnerische Initiatve wuchs aber stetig an, dann gab es auch langsam Zinsen in Form von gewonnenen Bauern für seinen Gegner. Nach tapferer Gegenwehr (und weil der Gegner alle Fäden in der Hand behalten konnte) musste Zalmay die Partie dann doch aufgeben.
Karsten hat am vierten Brett aus seinem Anzugsvorteil nicht viel machen können. Einige Zeit stand die Partie noch recht ausgeglichen, dann hat Schwarz auf dem Königsflügel einen ziemlich starken Angriff führen können. Diesen Angriff konnte Karsten nicht mehr abwehren, und weil sein Gegner mit „taktischen Tricks“ entscheidend Material gewinnen konnte, musste Karsten aufgeben.
Es sei aber nochmal erwäht, dass alle unsere Gegner an den Brettern 2 bis 4 aus der „Preisklasse um und über DWZ 1900“ kommen, daher waren die gezeigten Partien „anständig“.
Mit Thomas Schmid habe ich am ersten Brett „natürlich“ auch den Spitzenspieler aus Schwartau als Gegner bekommen. Da besteht dann auch „schnell mal“ eine DWZ-Differenz von 200 Punkten. Nach zurückhaltender Eröffnungsbehandlung von beiden Seiten (und einer sehr zurückhaltenden Behandlung der Frage des Feldes e5 im frühen Mittelspiel von Weiß) hatte ich Probleme im Zentrum, wo Schwarz deutliches Übergewicht bekam. Gewisse Kompensation hatte ich durch Angriffschanchen auf dem Königsflügel. Thomas war vorsichtig, weil er seinen König von g8 weg bis d6 und später bis b6 zog. Mit einiger Mühe und unter Betrachtung der Frage, ob der König auf d6 denn nun „richtig“ steht, konnte ich die schwarze Bauernstellung im Zentrum festlegen und blockieren.
Danach habe ich ziemlich ungeniert auf Remis gespielt, die Stellung wurde abgeriegelt. Jegliche Aktivität auf beiden Seiten hätte nur ein Spiel auf Verlust bedeutet. Nach ziemlich genau vier Stunden waren dann alle Partien zu Ende. Mit 0,5 : 3,5 sind wir also in der ersten Runde ausgeschieden. Alle Ergebnisse der ersten Runde im Landespokal stehen auf der SVSH-Seite.
Die Stimmung auf der Rückfahrt war trotzdem gut. Alle Spieler haben den schachlichen Ausflug in höhere Spielklassen und die Turnieratmosphäre direkt genossen. Insofern war die Teilnahme eine interne Werbeveranstaltung für aktive Turnierteilnahme, was auf längere Sicht viel mehr als das reine Endergebnis bedeuten kann.